Hilfe und Helfen

Wir alle brauchen einmal Hilfe, diese Hilfe kann sehr unterschiedlich sein in allen Bereichen unseres Lebens, doch wie sieht es damit aus diese Hilfe zu bekommen, die einen von uns fragen einfach, die anderen trauen sich nicht zu fragen, aus Scham ,Angst, oder um die eigene Schwäche nicht preisgeben zu müssen.

Irgendwann einmal hat jeder von uns den Satz gehört:

Hilfe durch SELBST-Hilfe oder hilf dir selbst so wird dir geholfen.

Leicht gesagt, aber woher sollen wir wissen wie wir uns selbst helfen können, wenn uns das niemand gesagt oder gezeigt hat.

 

Es sind nur Gedanken, die alle von uns betreffen können, die aber nicht so wie von mir niedergeschrieben sind auch auf alle zutreffen müssen.

 

Ich möchte es nur einmal in allgemein gehaltener Sicht darstellen.

 

Ich möchte solche Hilfe oder Helfern aus der Sicht eines Psychosomatisch erkrankten Menschen schildern, es handelt sich dabei um Mich.

 

Ich war immer stets jemand der für andere da war und ist, der gerne mit Rat und Tat zur Stelle war und dies auch gern getan hat und tun wird.

Ob es um die Familie geht oder um Freunde oder Bekannte oder Menschen die ich durch meine Krankheit und Reha Maßnahmen kennengelernt habe.

Ich sagte immer klar helfe ich, aber wollen sie auch meine Hilfe oder brauchen sie meine Hilfe überhaupt, werde ich ausgenutzt, ich weiß es nicht.

Zum meinem Glück brauch ich keine Hilfe, ich bin Stark, groß und kann mir selbst helfen, darum helfe ich anderen.

Eines Tages war es soweit das ich krank wurde, Diagnose: Depressionen.

 

Ach halb so schlimm geh zum Medizinmann, bekomme bunte Pillen und danach alles gut.

 

Ich und Krank neeeeeeeee.

 

Ich habe nichts an der Birne bin gesund, das ist nur die Müdigkeit, zu viel Arbeit, ein paar Tage ausruhen und dann ist wieder gut, der Doc macht das schon.

 

Woher soll den diese Krankheit kommen, in meinem Leben war immer alles gut, kann gedacht werden, ich will diese Krankheit nicht, was sollen denn meine Freunde denken oder gar meine Chef, nein das geht gar nicht.

Am besten ich behalte es für mich, sonst denken alle der  hat eine an der Waffel um einmal mit Umgangs-deutsch zu reden.

 

Sehr viele betroffene ziehen sich zurück, soziale Kontakte brechen ab, lustlos, antriebslos, reizbar,

Schlafstörung usw. können Anzeichen für solch eine Krankheit sein.

Ach was habt ihr denn alle, mir geht es gut, brauch keine Hilfe, komme alleine klar, bin bis her immer klar gekommen in meinem Leben, geht zu anderen die, eure Hilfe brauchen.

Solche Aussagen werden gerne von Erkrankten getroffen.

 

Oftmals wissen wir nicht dass solche Anzeichen schon die ersten Schritte einer Erkrankung sind und dieser Weg lang werden kann.

Mir geht es gut schau mich an, ich habe nichts.

Klar wenn jemand einen Verband um den Arm trägt, wird gefragt was ist passiert ist es schlimm,

da sind Dinge die gesehen werden, doch bei einer Depressionserkrankung wird es nicht gesehen, und das ist unfair.

Uns erkrankten wird es nicht angesehen, sondern oftmals wird gedacht, wir tun nur so als ob wir krank sind.

Wir leiden sehr unter unserer Krankheit, weil wir auch unser Umfeld damit belasten, mit den Stimmungsschwankungen und teilweise Selbstaufgabe.

Sehr oft ist der Auslöser ein Ereignis das in unser Leben getreten ist (Unfall, Verlust, Trauer, Kindheit und noch viele andere).

 

Sind wir erkrankt, kann die Aussage: Hilfe durch Selbsthilfe aber dennoch positiv sein!

 

Wie komme ich jetzt auf solch einen Gedanken?

 

Es gibt Medizinmänner, die genau für diese Krankheit ausgebildet wurden, ob Niedergelassene oder in Kliniken tätige.

 

Ich darf aber dazu sagen diese Medizinmänner machen keine Hausbesuche, wir sollten schon uns dahin begeben.

 

Medikamente können helfen- bedingt, denn diese Krankheit ist nicht heilbar, doch wenn man sich in die Obhut solcher Medizinmänner begibt können sie uns helfen.

 

Es gibt auch Kliniken oder Tageskliniken und Reha Einrichtungen die uns helfen können, wenn wir es wollen und auch zu lassen.

 

Dort werden wir nicht gesund gemacht, sondern wir bekommen Werkzeug gezeigt(z.B. Gespräche, Therapien, Lesestoff usw.).

Uns wird gezeigt wie wir mit dem Werkzeug arbeiten können, nur arbeiten mit dem Werkzeug müssen wir selber.

 

Das allerwichtigste jedoch ist, das wir uns helfen lassen wollen, und auch bereit sind diesen Weg zu gehen der oft lang ist, schmerzvoll und auch viel Mut und Kraft abverlangt, erst wenn wir dazu bereit sind kann uns geholfen werden.

 

Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen und auch anzunehmen, im Gegenteil denn nur so könnt auch Ihr evtl. anderen helfen.

Es gibt auch Selbsthilfegruppen die uns unterstützen, dort sind alle gleich, alle die solch eine Krankheit haben, ich bin auch in einer.

 

Ich wollte es auch lange nicht glauben das ich krank bin, doch irgendwann sah ich es ein, das ich

Hilfe brauche, war zur Reha, dort lernte ich auch andere Erkrankte kennen, die auch diese Krankheit haben, also gleichgesinnte.

 

Ich hatte das Glück, dort in der Reha eine Therapeutin kennen zu lernen, die für mich da war um mir zu zeigen, was ich tun darf, damit es mir besser gehen kann.

Es verlangt viel von einem wie uns, sich Fremden zu öffnen und sich (bildlich gesprochen) auszuziehen, alles Preis zu geben ,seine Ängste, Geheimnisse oder auch die von uns vergrabenen Leichen, die  wir alle IN haben.

Sie hat mir das Werkzeug erklärt und mitgegeben, aber arbeiten damit darf ich selber.

Mit diesem Werkzeug habe ich mir selber helfen können, weil ich es auch wollte.

Ich bin froh das ich mich bei ihr öffnen kann, sie hat Dinge zu Tage gebracht, an die ich schon seit Jahren nicht gedacht habe oder denken wollte, aber genau diese Gedanken haben, mich krank gemacht.

Ich habe auch von IHR gelernt, es gibt kein MUSS es gibt DARF und DÜRFEN, den ein MUSS ist ein zwang, der Wiederum eine Belastung sein kann.

 

Mit diesem Schreiben möchte ich euch nur mitteilen habt keine Angst HILFE zu suchen und auch anzunehmen, nur so kann es euch besser gehen und auch eurem Umfeld, denn damit kann auch wieder ein Stück Lebensqualität zurück kommen und davon haben alle etwas.


©Thomas Klein