Selbst Hilfe Gruppe

Selbsthilfegruppen gibt es für viele verschiedene Arten von Krankheiten wie z.B. Diabetiker, Krebs, Behinderte Menschen aller Art und auch für Psychosomatik in ihrer vielfältigen Arten der Erkrankungen.

Ich möchte einmal die Art der Depressionen aus der Psychosomatik heraus nehmen und darüber schreiben dass es auch dafür Selbsthilfegruppen gibt.

Ich bin in solch einer Selbsthilfegruppe in Marl, aber uns gibt es noch in Dorsten und in Haltern am See.

Wir nennen uns "Lebensfreunde" und treffen uns einmal die Woche.

Solch eine Selbsthilfegruppe ist ein Treffpunkt für Menschen die eine Krankheit haben so wie jeder in der Gruppe auch, einer hat es schwerer mit seiner Krankheit umzugehen der andere leichter.

Wie schwer es jemand hat, ist nicht zwingend um in solch eine Gruppe zu kommen, sondern das er aus freien Antrieb kommt, und auch zur Gruppe passt. Solch eine Gruppe kann helfen mit Erfahrungen und Lebenssituationen umzugehen die jeder in der Gruppe schon erlebt hat.

Wir sind in der Gruppe alle gleich, jeder von uns hat sein Schicksal mit der Krankheit zu tragen, doch solch eine Gruppe kann dir, Mut, Lebensfreude, Erfahrung, Hilfe und eine Starke Schulter zum Anlehnen bieten.

Meine eigenen Erfahrungen mit meiner Krankheit hat mich vor gut einem Jahr in diese Gruppe geführt und ich bin froh dass ich dort bin, ich fühle mich wohl und auch verstanden, wir sind unterschiedliche Menschen doch gerade das ist die gesunde Mischung die solch eine Gruppe ausmacht.

Viele von der Krankheit betroffene denken, was soll ich in solch einer Gruppe ich mach das mit mir selber klar, brauche niemand, bin stark und kann das alleine meistern. Denke die meisten in unserer Gruppe dachten am Anfang auch so, mich eingeschlossen, doch heute wissen wir es besser, denn nur gemeinsam sind wir in der Lage mit unserer Krankheit umzugehen. Mich ärgert aber, dass Menschen die von unserer Krankheit keine Ahnung haben, sich das Maul über uns zerreißen und uns als Simulanten oder bekloppte abtun, solche Menschen kann ich nur bemitleiden und ihnen wünschen das sie solch eine Krankheit nicht bekommen.

Würden Ärzte sowie Therapeuten uns fragen was wir tun um einen Ausgleich zu finden, würden wir Ihnen sagen dass wir in einer Selbsthilfegruppe sind. Es wäre schön wenn diese Fachleute uns auch zuhören würden und sich das merken und somit dann anderen Patienten die nach Rat fragen, eine solche Selbsthilfegruppe nennen können, wo sie dann Hilfe bekämen. Es ist nicht einfach sich in einer Selbsthilfe zu öffnen, einen Seelenstriptease zu machen, doch aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen es hilft.

Doch STOPP !!! Eine Selbsthilfegruppe ist kein Ersatz für Fachliche und medizinische Kompetenz, denn eine Selbsthilfegruppe besteht aus Kranken Menschen die sich selber helfen wollen, um besser mit ihrer Krankheit zu leben. Wir wünschen uns, sowie andere Selbsthilfegruppen auch das evtl. Fachleute für Umsonst ab und zu mal uns zur Seite stehen können. Ich denke viele Fachleute würden das gerne tun, aber die Zeit fehlt leider, denn jeder von uns erkrankten weiß, dass bei solch einem Facharzt, einen Termin zu bekommen sehr lange dauert. Solche Fachleute sind an die Grenzen ihrer Kapazität und können leider nicht noch solch ein Ehrenamt übernehmen. Aber es wäre schön wenn diese Gruppen genügend Geldmittel oder Räume für umsonst zur Verfügung bekommen können, doch leider ist dies selten. Denn der Bedarf solcher Gruppen ist groß, und die Menschen mit Krankheiten aller Art suchen nach Möglichkeiten sich zu treffen und um auch verstanden zu werden.

Denn es darf niemand, allein gelassen oder vergessen werden, nur weil er krank ist, doch unsere so hochgelobte Gesellschaft besteht zum Teil nur aus Heuchlern und andersdenkende und so etwas kotzt mich an, den uns "Kranken" fällt es nicht immer leicht um "Hilfe" zu suchen oder zu bitten, ganz im Gegenteil, doch genau dies führt dazu das wir uns von der Gesellschaft zurückziehen. Ich sehe täglich in den Medien wo wir helfen und Spenden sollen, aber bei uns vor der eigenen Tür…..

Nein? Warum denn, die haben doch alles, sehen gesund aus, klar von außen, aber wie es in uns DRIN aussieht, das will niemand wissen.

Manche von uns haben innerliche Abgründe, Narben und Schmerz sowie Leid, doch das ist ein Bild was unsere Gesellschaft nicht sehen möchte.

Es wäre wünschenswert wenn unsere Gesellschaft mehr Verständnis und Anteilnahme zeigen würde, doch das tut sie nicht, leider.

Auf solche Gesellschaft kann ich persönlich gerne verzichten und will es auch, denn solch eine Gesellschaft braucht niemand von uns.

 

©Thomas Klein